All in the same boat – Women, ecosystem-based adaptation, and flood resilience in Central Vietnam

Dokumentarfilm über Klimawandelanpassung in Vietnam

Auftraggeber
Universität Potsdam
Konzept und Regie
Johanna Ickert
Kamera
René Arnold
Jahr
2018

Die Provinz Thua Thien Hue in Zentralvietnam zählt zu den am stärksten von Hochwasser bedrohten Regionen weltweit. Insbesondere Frauen verfügen über viel Erfahrungswissen, das dazu beitragen kann, das Hochwasserrisiko zu reduzieren und die lokale Resilienz zu stärken. Allerdings haben sie oft nur geringe politische Gestaltungsmacht und ihr Anpassungswissen wird oft nicht ausreichend berücksichtigt. Das Forschungsprojekt "ResilNam" zielt darauf ab, die Rolle von Frauen bei der Bewältigung von Katastrophenrisiken und der Anpassung an den Klimawandel durch den Einsatz von ökosystembasierten Anpassungsmaßnahmen (EbA) zu stärken. In diesem Zusammenhang hat sich die Wiederherstellung, der Erhalt und die nachhaltige Bewirtschaftung von Mangroven und städtischen Gewässern in der Provinz Thua Thien Hue als eine der effektivsten und nachhaltigsten Präventionsmaßnahmen erwiesen.

Unser Dokumentatfilm zielt darauf ab, die Perspektive von Frauen als zentrale Akteurinnen im Rahmen von EbA zu stärken. Eine besondere Herausforderung bestand darin, die vielschichtigen Hochwassererfahrungen der Frauen filmisch so aufzubereiten, dass sie für die Gemeindearbeit produktiv genutzt werden können, lokale Identifikation mit dem Thema schaffen und dazu beitragen, Frauen als gleichberechtigte und starke Akteurinnen in der Prävention und im Umgang mit Hochwasserrisiken zu respektieren.

Um diese Ziele zu erreichen, haben wir einen partizipativen Ansatz gewählt und ethnographische Methoden eingesetzt. Einerseits haben die Frauen mit Hilfe von "Flood Diaries" in kurzen Tagebucheinträgen ihre persönlichen Hochwassererfahrungen und ihre Vorstellungen davon geschildert, wie Resilienzstrategien in ihren Gemeinden besser umgesetzt werden können. Dabei haben sie auch von alltäglichen Schwierigkeiten wie Armut, Diskriminierung oder den Auswirkungen des Klimawandels berichtet, mit denen sie konfrontiert sind. Andererseits haben wir die Berichte der Frauen aufgenommen und diese mit "Video Elicitations" ergänzt. Dazu haben wir die Protagonistinnen zu den Schauplätzen begleitet, die sie in ihren Tagebüchern beschrieben haben, und ihnen die Entscheidung über die zu erstellenden Filmaufnahmen überlassen. So entstanden starke und bewegende Bildebenen zu den eingesprochenen Flood-Diaries. Unser filmischer Ansatz hat atmosphärische und sehr persönliche Erzählungen geschaffen, die bei den Gemeindemitgliedern auf viel positive Resonanz gestoßen sind und den Dialog über EbA-Maßnahmen gestärkt haben. Hier gehts zum Video: https://www.youtube.com/watch?v=KBnlYXIGzI4&feature=emb_title